Typische Anfängerfehler im EA-Trading

Wenn man mit Expert Advisors startet, wirkt vieles zunächst logisch: Strategien testen, Einstellungen optimieren, Ergebnisse analysieren. Doch spätestens, wenn der EA live läuft, zeigt sich, wie groß der Unterschied zwischen Theorie und Praxis wirklich ist.
Ich habe viele dieser Fehler selbst gemacht – manche einmal, andere mehrfach. Mein größter war, zu früh manuell einzugreifen. Obwohl ich viel backteste und meiner Strategie eigentlich vertrauen sollte, werde ich manchmal nervös, wenn der Markt gegen mich läuft. Meine Lösung: Ich halte die Ergebnisse meiner Backtests fest. So kann ich im Live-Betrieb nachsehen, ob die aktuelle Phase noch im „normalen“ Bereich liegt. Genau darum geht es in diesem Blog – um typische Fehler und Wege, besser damit umzugehen.

1. Überoptimierung & „perfekte“ Backtests

Viele Trader verbringen unzählige Stunden damit, ihre Strategien zu optimieren – bis die Backtests glänzen. Doch genau das ist oft das Problem: Zu perfekte Ergebnisse sind ein Zeichen für Überanpassung und spiegeln die Realität selten wider.
Ein EA, der auf die Vergangenheit optimiert und jeder größere Drawdown ausgebügelt wurde, sagt wenig darüber aus, wie er in Zukunft mit schwierigen Marktsituationen umgehen wird. Backtests sind ein Werkzeug, kein Versprechen für die Zukunft. Entscheidend ist, wie sich der EA unter realen Bedingungen verhält.

2. Zu früher Wechsel vom Demo- auf das Livekonto

Nach erfolgreichem Demotrading entsteht schnell das Gefühl: „Das funktioniert – ich bin bereit.“ Doch Live-Trading ist etwas ganz anderes. Spreads, Slippage, Ausführungsgeschwindigkeit – und vor allem die eigenen Emotionen – verändern die Ergebnisse erheblich.
Ich rate dazu, jede Strategie über mehrere Marktphasen hinweg auf dem Demokonto zu testen – ruhig auch an volatilen Tagen oder bei News. Nur so bekommst du ein realistisches Gefühl für die Performance deines EAs.

3. Fehlendes Vertrauen in die eigene Strategie

Einen EA zu nutzen ist das eine – ihm bzw. der eigenen Strategie wirklich zu vertrauen, etwas ganz anderes. Gerade wenn echtes Geld im Spiel ist, kommen schnell Zweifel auf: „Sollte ich eingreifen?“, „Warum läuft das so?“ oder „Was, wenn der Markt diesmal anders reagiert?“
Für mich persönlich ist das die größte Herausforderung. Sobald ein Trade gegen mich läuft, ist der Impuls groß, manuell einzugreifen oder den EA zu stoppen. Genau in diesen Momenten zeigt sich, wie wichtig Vertrauen in die eigene Strategie ist. Wenn die Basis stimmt – also Test, Logik und Risikomanagement – muss man Schwankungen aushalten. Kaum ein EA handelt ohne Drawdowns. Das Ziel ist nicht, sie zu vermeiden, sondern sie zu verstehen und ihnen mit klaren Regeln und Grenzen zu begegnen.

4. Kein Risikomanagement

Einer der größten Fehler ist, das Risiko zu unterschätzen. Kein EA, kein Backtest und keine Logik schützt davor, dass der Markt plötzlich anders läuft als erwartet. Und dann kann es schnell teuer werden.
Die wichtigste Regel ist deshalb ganz einfach: Kapitalerhalt kommt vor Gewinn. Ich merke das bei mir selbst immer wieder: Verluste tun weh. Und zu entscheiden, wann man die Reißleine zieht, ist schwierig.
Ein klar definiertes Risiko und feste Grenzen helfen, ruhig zu bleiben. Und zu akzeptieren, dass Verluste einfach dazu gehören.

5. Emotionale Eingriffe & fehlende Dokumentation

Automatisiertes Trading heißt nicht, dass Emotionen verschwinden. Gewinne wecken Gier, Verluste Frust. Und beides führt leicht zu impulsiven Entscheidungen.
Hier hilft Struktur: Ich dokumentiere jedes Setup, Drawdowns, Gewinne und Verluste. Diese Aufzeichnungen sind mein Anker, wenn Emotionen einsetzen. Sie zeigen mir, ob das Verhalten des EAs noch im Rahmen liegt oder ob Handlungsbedarf besteht. Dokumentation schafft Abstand und ersetzt Bauchgefühl durch Fakten – oft der entscheidende Unterschied zwischen Reaktion und Gelassenheit.

Meine Learnings für dich:

  • Nutze die Möglichkeit des Backtests, aber überoptimiere deinen EA nicht.
  • Wechsle erst ins Livekonto, wenn du verschiedene Marktphasen getestet hast und die Logik deines EAs verstehst.
  • Lerne, auf deine Strategie zu vertrauen – das ist ein Prozess.
  • Dokumentiere dein Vorgehen, um Emotionen in den Griff zu bekommen.
  • Finde individuelle Wege, mit deinen Schwachstellen umzugehen – z. B. durch feste Routinen oder visuelle Checklisten.

 

EA-Trading ist kein Selbstläufer, sondern ein Lernprozess. Genauso wie manuelles Trading. Wer seine Fehler erkennt und offen mit ihnen umgeht, entwickelt die Ruhe, die man braucht, um langfristig erfolgreich zu sein.

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Ausblick auf den nächsten Blog:

Im nächsten Artikel geht es darum, Hedging im EA-Trading zu verstehen und richtig zu nutzen. Ich erkläre, wie der Range Raptor Gegenpositionen einsetzt, welche Chancen und Risiken dahinterstecken und worauf man achten sollte. So bekommst du einen praxisnahen Einblick, wie man eine solche Strategie im echten Konto steuert und trotzdem die Kontrolle behält.

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